Montag, 28. März 2016

Skåne und Småland

Skåne kann ich hier in Schweden fast mein 3. Zuhause nennen - meine Gastmormor wohnt da und wir fahren öfters runter in den Süden, um dort ein bisschen zu bleiben.
Skåne mag ich deswegen so gerne, weil es so unterschiedlich zu meiner Heimatregion Småland ist.
Småland besteht aus Bäumen und Seen, während Skåne weitflächige Anbaufläche ist und Küste hat. (Und 'ne Menge Pferde!)
Was gibt es schöneres, als am Ostersamstag morgens um halb 8 durch ein kleines verschlafenes Küstendorf zu laufen, das erste Mal seit langem die Sonne im Gesicht, die Möwen sind schon wach und kreischen und der Seewind ist so stark, dass er dir den Sand vom Strand gegen die Schienbeine prickeln lässt?



Ihr merkt vielleicht, das alles ist vollkommen anders als Småland mit dem Holzgeruch in der Luft, den mysigen, verwunschenen Wäldern in denen die Bäume so dicht stehen, dass du dich fast hindurchschlängeln musst. Ab und an blitzt ein kleines rotes Holzhäuschen hinter dem Dickicht hervor, aus dessen Schornstein Rauch aufsteigt.







Schweden ist schön, und es wird immer ansprechender, je mehr Sonnenlicht auf das Land fällt. Die Menschen lachen mehr, reden mehr, unternehmen mehr, finden die Lebenslust wieder - klingt klischeehaft, aber ist so.









An Ostern wird ein Osterfeuer entzündet. Ein
großer Scheiterhaufen wird angesteckt, um die Dunkelheit nun endgültig zu vertreiben. Hat geklappt, denke ich. Der Abend vor Ostern kam mir fast sommerlich vor.





Osteressen besteht normalerweise aus Lamm und Kartoffeln (wer hätte es gedacht) und natürlich Eiern und Sill. Was das ist, dürft ihr selbst googeln - nicht unbedingt mein Leibgericht, aber man muss ja die Tradition mitleben!

Habt noch schöne Osterferien! Ihr da in Deutschland habt den Luxus, 2 Wochen Ferien zu haben. Ich hatte 'nur' eine.
Hejdå!
Vera

Montag, 21. März 2016

Stockholm und internationale Freundschaften - Stockholm and the perks of international friendships

Austauschschüler treffen ist schön. Man kann reden und lachen und Erfahrungen austauschen wie mit niemand anderem. Eigentlich, um es mal arrogant auszudrücken, hat niemand eine Ahnung was wir so durchmachen, denken und fühlen - außer eben andere Austauschschüler. Egal aus welchem Land.
   Ich habe jetzt Freunde in Litauen, in Brasilien und der Schweiz, in den USA, Österreich und den Niederlanden. Einer der härtesten Teile des Auslandsjahres wird sein, zu allen hejdå sagen zu müssen. Auf unbestimmte Zeit (- aber Besuchtouren werden schon geplant).
   Eine unvorstellbare Tatsache ist die, dass ich mich in gut 3 Monaten wieder in Deutschland befinden werde. In meinem alten Leben, in meiner alten Schule und meinem alten Umfeld. Es wird vermutlich genauso sein wie damals, bevor ich das alles verlassen habe. Es wird der gleiche Zug sein, mit dem ich morgens zur Schule fahre, es werden die bekannten Gesichter sein, mit denen ich zusammen lache, ich werde wieder fruktansvärd Stress in der Schule haben und mit meinem Papa im Auto singen,
  und dennoch werden ich diese Leute im Hinterkopf haben, die sich in just diesem Moment auf der anderen Seite der Erdkugel befinden werden. Ich werde Erinnerungen haben, die niemand aus meinem neuen alten Umfeld mit mir teilen kann. Ich werde Bilder ansehen und die Menschen darauf nur schwer wieder alle zusammen an dieser Stelle treffen, ich werde dank Zeitverschiebung kaum mit allen gleichzeitig sprechen können und ich werde es vermissen für ein Wochenende einfach mal so in eine Großstadt zu fahren und dort Menschen zu treffen, die ich davor vielleicht erst 3 Mal gesehen habe, aber es sich anfühlt als würde ich sie schon mein ganzes Leben lang kennen.
   Was ich ja eigentlich auch tue - mein ganzes schwedisches Leben lang kenne ich sie schon, kann mich auf sie verlassen, mit ihnen reden.
   Aber alles hat ja bekanntlich zwei Seiten, und die gilt es zu akzeptieren und aus dem guten Teil das beste zu machen. Das ist das, was ein Austauschschüler lernen muss.

To meet other exchangestudents is wonderful. You can talk and laugh and interchange experiences like with no other person. Actually, to be a little arrogant, nobody has a clue what exchangestudens have to go through and what they think and feel - except for other exchangestudents. No matter which country they come from.
   I now have friends in Lithuania, Brazil, Switzerland, the USA, Austria and the Netherlands. One of the hardest parts of this year will be the goodbye to everyone of them. Unknown is the date and the place of the next time seeing each other.
   It is unbelievable that I will be back home in Germany in about 3 months. Back in my old life, in my old school and my old surroundings. I guess, (hope) it is going to be like it was before I left - the same train to school, the same faces which I'm laughing with, I am going to be stressed as hell in school again and in the car I will be singing along with my dad,
   and still, I will be having all these people in the back of my head which will be living on the other side of the world at that exact moment. I will be having memories nobody in my new old surroundings is able to share with me. I will be looking at pictures and it is going to be hard and expensive to meet all this people again, at the same place, all together. Due to the time difference I am not going to be able to talk to all of them at the same time, and I am definitely going to miss the spontanious weekend-trips to big cities, to meet people I have met 3 times before and still it feels like I have known them my whole life.
   Which I actually do - I have known them my whole swedish life, I can trust them, can talk to them.
   But everything has two sides, famously. - and they are to be accepted and to be made the best out of the positive part. That is what an exchangestudent has to learn.
Thanks for the weekend, dudes - you're AWESOME!









Schnee im März, wuhu!
Wünsche euch eine schöne sonnige Woche!
Vera

Samstag, 12. März 2016

Schweden und die Natur

Natur spielt in Schweden eine große Rolle: Für die Wirtschaft, den Holzexport, und natürlich für die Schweden selbst.
Und wenn man einen eigenen Wald hat, in dem man sich (wortwörtlich) verlieren kann, ist es leicht arrangiert, sich einen ganzen Vormittag darin aufzuhalten. Im Wald ein freies Feuer machen und Würste grillen? Total normal hier - und spaßig!







Nächste Woche soll die Temperatur auf 10 Grad ansteigen. Ich freu' mich drauf, der Osterschmuck kommt auch so ganz langsam in die Bude, bunte Federn in Birkenreisig sind sicher eine Idee, die ich mit nach Hause nehmen werde. 
Habt noch ein schönes Wochenende!
Vera

Donnerstag, 10. März 2016

Nochmal (immer noch) Winter

Sie hat Anfang März nochmal Einzug gehalten, die kalte Jahreszeit: Schnee, Minusgrade und zwischendurch doch der Hauch Frühling, der alles matschig und grau werden lässt, bevor sich Bruder Winter wieder einmischt und das ganze eiskalt festigt und Matschkuhlen zu Stolpersteinen macht. Oder Pfützen zu Rutschfallen, hehe -
Trotzdem ließ sich die Sonne blicken und da ich euch das erste kleine Kälbchen Traudel (dieses Jahr werden es deutsche Namen, hat meine Gastfamilie beschlossen) ja nicht vorenthalten wollte, kommen hier ein paar (wenige, leider) Impressionen;
Enjoy!





Vera

Sonntag, 6. März 2016

Ein Tag in Skåne

Jap, wenn man eine Gastmama hat die gerne Auto fährt und Verwandte aus Südschweden, dann kann man es an einem Tag schonmal hin und zurück schaffen. Während man in Deutschland vielleicht 3x im Jahr eine solche Strecke auf sich nimmt, ist 3h Fahrzeit Durchschnitt, wenn man in Schweden irgendwo hinkommen möchte.
Und es hat sich auch gelohnt: Ich konnte ein eine Woche altes Lamm sehen, meiner glücklichen Hundeseniorin mit ihrer neuen - doppelt so groß wie sie selbst - Bernersennenhund-Freundin beim Herumtollen zuschauen, junge Katzen mit weißen Pfoten fotografieren (hab es zumindest versucht), mit der Verwandschaft über von Blaubeeren lila gefärbte Zähne (mit lila gefärbten Zähnen) lachen, supergute Kanelbullar essen, sich über dänisches Radio amüsieren und einfach mal wieder unterwegs sein.







Die meisten Bilder sind verwackelt, fürchterlich unterbelichtet und out of focus, ich weiß, aber es war dunkel und ich hab ja bekanntlich kein Stativ - außerdem hat es mich beim Anblick des Zuckerstücks namens Sune eh geschüttelt vor Rührung, habt ihr schonmal ein so kleines weißlockiges Wesen gehört, wenn es määh macht? Und euch die Hand abschleckt?
Baby-Alarm gibt es übrigens auch auf meinem Hof hier zuhause - das erste Kalb ist da, und ich darf es benennen! Leider habe ich noch kein Foto machen können, aber das folgt sicher noch!
Hab euch jedenfalls lieb und hoffe, ihr hattet ein wunderschönes Wochenende!
Vera