Freitag, 10. Juni 2016

beschwingte Schwerfälligkeit

Und plötzlich ist es vorüber gegangen, in einem Augenblick, in einem Atemzug, in einer Sekunde des Wegsehens.
Das Schuljahr, die Busfahrten durch den Morgennebel in Småland, das Warten für den Bus an der Kreuzung, die langen Pausen montags und die Anstrengung die man an den Tag legen musste um seinen Schlüssel aus dem Locker-Schloss zu bekommen.
Das Leben hier wird klar weitergehen, und meins auch, bloß nicht hier. 
Die Kühe werden weiter hier weiden und meine Gasteltern werden hier ein und aus gehen und Molly wird hoffentlich auch noch lange vor der Tür sitzen und bellen, wenn sie hereingelassen werden möchte. 

Und ich werden zuhause zur Schule gehen wie gehabt, ich werde vom Höllenteufel persönlich deswegen gestresst werden und ich werde Bullerbü immer noch verehren. Und trotzdem wird alles anders sein - aber den Teil mit den geteilten Herzen könnt ihr ja weiter unten gepostet lesen, ihr versteht hoffentlich wie ich das meine.
Es geht zu Ende und ich bin nicht mal unglücklich, ich bin einfach nur zufrieden damit dass ich diesen jahrelangen Traum durchgezogen hab ohne daran zu scheitern. 
Klar bin ich in der Zeit hier mit vielem gescheitert, doch ich hab es geschafft, daraus zu lernen und nicht daran zugrunde zu gehen - das ist mir viel wert!
Schweden wird ab jetzt immer einen gewissen Teil meines Herzens, meiner Seele, meines Charakters einnehmen, und das fühlt sich gut an. Mal sehen, wie die Welt sich noch so in mich hineinschleichen und dort einnisten wird. Auf jeden Fall bin ich einfach nur froh. Meine Lachmuskeln schmerzen und dieses gewisse Strahlen das jeder Schüler am letzten Schultag in den Augen herumgetragen hat ist auch bei mir noch nicht verklungen. 

Bald bin ich zuhause!
Vera