Donnerstag, 7. Juli 2016

Viel zu viel

zu erzählen. Wo fang' ich an?
Hier:


ÖLAND
Vor der großen Tour nach Lappland machten meine Gastmama und meine Gastschwester mit mir noch einen kurzen Trip nach Öland, eine kleine Insel vor der Ostküste Schwedens. Alte Reihendörfer und Holzwindmühlen erwarteten uns und auf der kleinen Insel lief der Alltag irgendwie ein wenig langsamer ab als auf dem Festland. 




LAPPLAND
Die letzte vollständige Woche in Schweden verbrachte ich schließlich im hohen Norden Schwedens - ein letztes Mal alle anderen Austauschschüler sehen, ein letztes Mal schwedischen YFU-Spirit spüren, ein letztes Mal heimkommen zur Gastfamilie. Das nächste Heimkommen war dann das ins Heimland, aber dazu komme ich später. Erstmal ein paar Impressionen zum leider verregneten, aber rund um die Uhr hellen Wunderland über dem Polarkreis.


Teil der Lapplandsreise waren die 20 Stunden Hin- und Rückfahrt mit der Arctic Circle Train, die uns von Stockholm nach Björkliden und von Kiruna wieder nach Stockholm brachte. Allein diese paar Stunden Zugfahrt mit mehr als 40 anderen Austauschschülern waren ein einzigartiges Abenteuer, das wir alle so schnell nicht wieder erleben, vor allem aber niemals vergessen werden!


Und auch wenn das Wetter die meiste Zeit zum Haare raufen war, gelang es einem im hohen Norden doch irgendwie immer, der Umgebung etwas abzugewinnen. 






MIDSOMMAR

Mittsommer wurde fast direkt nach der Heimkunft aus Lappland gefeiert. Kränze wurden geflochten und es war auch überhaupt nicht komisch, dann den ganzen Tag - auch unter Leuten - damit auf dem Kopf herumzulaufen. Eine Sache, in der die sonst so unauffällig sein wollenden Schweden sich einmal nicht zu schade für sind. 
Der Tanz um die Mittsommerstange musste dann für mich leider ausfallen, da die Lapplandswanderungen mir noch in den Kniegelenken festsaßen - aber Zuschauen war genauso amüsant! Dieser eine Tag im frühen Sommer verwandelte die so vom Winter gebeutelten Schweden in lachende, singende, um eine Stange kreiselnde Masse glücklicher Menschen.



Und dann war es auch schon Zeit für den Abschied. Dieser eine große Abschied, den man sich schon seit man in der Familie ankam vor Augen halten musste. Der, über den alle früheren Austauschschüler Horrorgeschichten erzählten. 
Aber auch dieser Abschied war mal vorbei und ich war alleine auf dem Weg zum Gate, wie damals in Deutschland: mit Tränen in den Augen und ein bisschen zu viel Gepäck. 


Das YES in Berlin wirkte dann wie ein Puffer zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Man war nicht mehr im Ausland, aber man war auch nicht zuhause. Es war ehrlich gesagt anstrengend, über Innovationen und Journalismus zu reden während die Stimmen im Hinterkopf hysterisch über den Fakt diskutierten, dass man in 4 Tagen wieder in seinem deutschen Bett schlafen würde. Aber auch das überlebte ich, und schließlich, nach nochmal vielen vergossenen Abschiedstränen und durchmachten Nächten, schließlich saß man dann wirklich im Bus nach Hause. Was auch immer das bedeuten sollte.

Aber schließlich stieg ich aus dem Bus, schloss meine Mami in die Arme, meine Schwester, meinen Papa, und ganz plötzlich, ohne ein Stocken oder Zögern, war ich zuhause angekommen. Alles war wie vorher - außer die Tatsache, dass in unserem Garten eine schwedische Flagge gehisst worden war. Für mich. Weil doch jetzt ein Teil von mir schwedisch ist.

Vera







Ps: Bilder werde ich später hinzufügen, ich bin wieder im Genuss meines deutschen (so gut wie nicht vorhandenen) W-LANs, das dauert alles ein wenig länger...Sorry dafür!


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